Über ein Jahr lang blieb die wichtigste Ost-West-Verbindung Mecklenburg-Vorpommerns gesperrt: Im Oktober 2017 war ein Teil der A20 bei Triebsees abgesackt. Eine Behelfsbrücke schafft Erleichterung.

Besonders Anwohner an der Umleitungsstrecke waren zuvor auf eine harte Probe gestellt worden. Wie der Einbau einer Behelfsbrücke funktioniert und wie es jetzt weitergeht, erklärt Ronald Normann, Leiter der Abteilung Autobahn am Landesamt für Straßenbau und Verkehr.

 

Herr Normann, wie funktioniert so eine Behelfsbrücke?

Das Entscheidende war die Gründung. Hier war die Herausforderung, dass man in diesem wackligen Untergrund eine tragfähige Lösung finden musste, die die Verkehrslast der Brücke hält. Wir haben mächtige Säulen mit 1,20 Metern Durchmesser in die Erde eingelassen und mit entsprechender Stahlbewährung versehen. Die Behelfsbrücke an sich war dann relativ einfach zu montieren. Das alles haben wir nicht so schnell geschafft, wie wir wollten, aber wir haben es geschafft.

Welche Einschränkungen bringt diese temporäre Lösung mit sich?

Wir haben aus Platzgründen pro Fahrtrichtung nur eine Spur frei. Das wird natürlich zu Behinderungen gerade zur Urlaubszeit und vor Feiertagen führen. Mit der Behelfsbrücke ist die A20 nur eingeschränkt leistungsfähig.

Wie geht es jetzt an der Abbruch-Stelle weiter?

Die nächsten zwei Jahre errichten wir den ersten Teil einer neuen Brücke. Den Bau können die Autofahrer von der Behelfsbrücke aus live mitverfolgen. Dann wird der Verkehr auf diese neu errichtete Fahrbahn umgelegt und die Behelfsbrücke abgerissen. Im Anschluss wird dort der zweite Teil der neuen Brücke gebaut. Die A20 bleibt für uns also noch jahrelang ein Thema.

Das Interview führte Hans Pieper.

Fotos:

Behelfsbrücke: Christian Rödel
Ronald Normann: Eckhard Rosentreter