Rallyesport ist Teamarbeit – und das schon in der Organisation. Wie ein solches Event vorbereitet wird, verrät Rainer Haulsen, Chef-Organisator der Cimbern-Rallye im hohen Norden.
Herr Haulsen, im April ist wieder Cimbern Rallye. Die Vorbereitung ist aber schon im Gange, oder?

Oh ja – schon ein Dreivierteljahr vor dem Start zur ersten Wertungsprüfung stellen wir unsere Planung den Kommunen vor und bitten um Zustimmung. Zeitgleich fragen wir befreundete Motorsportclubs, Feuerwehren, THW, Johanniter und andere Organisationen um Mithilfe und Unterstützung an. Wir sprechen mit sozialen Diensten und Briefträgern, um die mobile Versorgung von Patienten und die Postzustellung während der Rallye sicherzustellen. Busunternehmen werden ebenso informiert wie die Rettungsleitstelle und Krankenhäuser.

Soll ja auch keiner überrascht werden, wenn es losgeht. Wann beginnt die heiße Phase der Planung?

Ende 2018 stand die Streckenführung, alle betroffenen Gemeinden hatten zugestimmt. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Feinplanung: Genehmigungsantrag, Versicherung, Ausschreibung, Zeitplan, Roadbook, Hinweis- und Umleitungsschilder und vieles mehr. Ärzte müssen eingeteilt, Feuerwehren, Streckenposten und Zeitnehmer platziert werden. Und schon im Februar bitten die ersten Medienvertreter um Akkreditierung.

Kriegen die Menschen, die an der Strecke leben, denn auch Infos?

Es ist eine der wichtigsten Aufgaben des Organisationsteams, die Anwohner an den Wertungsprüfungsstrecken frühzeitig zu unterrichten. Für jede Strecke gibt es ein Info-Blatt, in dem Streckenführung, Sperrzeiten, Telefonnummern und weitere Details benannt sind. Die Verteilung erfolgt spätestens sechs Wochen vor Rallyestart an jeden betroffenen Haushalt.

Aber das Ende der Vorbereitungen ist das immer noch nicht, oder?

Nein, wir sind immer noch mittendrin. Anfang April haben wir die letzte Teamsitzung. Wir haken die Checkliste ab und klären noch offene Punkte. Dann kann die Rallye mit vielen Teams aus Deutschland und Skandinavien hoffentlich unfallfrei stattfinden. Anschließend machen wir Urlaub – und gehen an die Vorbereitung der Cimbern-Rallye 2020.

Das Interview führte Jürgen Krabbenhöft
Bilder: M. Marschner, ADAC