Talente für die Königsklasse des GT-Rennsports werden durch den ADAC Regionalclub Niedersachsen/Sachsen-Anhalt gefördert. Emil Lindholm und Jonathan Judek gehören dazu.

Heulende Motoren, heiße Reifen – in Oschersleben liegt schon Mitte März Benzinduft in der Luft. Erstmals in diesem Jahr testeten die beiden Nachwuchsfahrer des ADAC Teams Niedersachsen/Sachsen-Anhalt Emil Lindholm und Jonathan Judek ihren Lamborghini Huracán GT 3 auf Herz und Nieren und bereiteten sich damit auf das erste Rennen des GT Masters am 29. April vor.

Es ist bereits die zweite Saison in der der Regionalclub mit einem eigenen Nachwuchsteam an den Start geht. Noch nie zuvor hatte sich ein Regionalclub derart in dieser Spitzen-Rennserie engagiert. Und mit den Erfolgen der vergangenen Saison im Rücken war auch für die Verantwortlichen schnell klar, dass es 2017 weitergehen soll. Gestartet bei allen 14 Rennen, gab es fünf Top-15 Platzierungen und nur drei Ausfälle.

Emil Lindholm

Der gebürtige Finne Emil Lindholm war bereits letztes Jahr dabei und konnte in der Liga der Supersportwagen Erfahrungen sammeln. Geboren ist er in Espoo, dem kleinen Ort bei Helsinki, in dem auch die Wiege von Kimi Räikkönen stand. Emils Vater, ein ehemaliger Rallyefahrer, führte ihn an den Rennsport heran. Mit 15 Jahren bestritt er seine erste Rallye. Später stieg Lindholm in den Tourenwagensport ein. Allein durch seine aufgeschlossene Art zieht Lindholm die Menschen in seinen Bann. Wer ihn konzentriert, mit verschmitztem Lächeln, in der Boxengasse sieht, merkt schnell: Das ist seine Welt. Dass seine Heimat ein paar Tausend Kilometer weiter nördlich liegt, ist spätestens vergessen, wenn er die ersten Runden dreht. Auf der Piste fühlt sich der 20-jährige finnische Wahlniedersachse zu Hause. „Für mich war das ein tolles und aufregendes Jahr. Ich habe viel gelernt und freue mich, auch 2017 dabei zu sein. Ich hoffe, dass ich die gemachten Erfahrungen in Erfolge umsetzen kann“, nimmt sich Emil für diese Saison vor.

 

Jonathan Judek

Neu ins Team kommt Jonathan Judek. Der Hohenhamelner musste sich in den regionalen Wettbewerben noch die notwendige Lizenz erfahren, um im Cockpit des 600 PS Boliden an den Start gehen zu dürfen. Jetzt ist der 17-jährige voll motiviert und freut sich auf seinen ersten Saison. Bereits als Achtjähriger legte er in einem Bambini-Kart den Grundstein für eine Karriere im Motorsport. Und die ersten großen Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. Bereits 2010 und 2011 entschied Jonathan die Norddeutsche Meisterschaft für sich und wurde zudem Vizemeister in der deutschlandweiten Rotax Max Challenge. Im vergangenen Jahr kämpfte er bis zum Saisonfinale um den Meistertitel im ADAC Kart Masters und beendete die Saison schließlich als Vierter. Jetzt also der Einstieg in den Spitzensport. Und Jonathan – der Ayrton Senna sein Vorbild nennt – will jetzt richtig durchstarten. Dafür hat er sogar zunächst seine Ausbildung als Kfz Mechatroniker auf Eis gelegt.

Das Projekt will jungen und frischen Talenten die Chance geben in dieser Königsdisziplin ihre Erfahrungen mit Hilfe des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt zu machen. Damit wird der Regionalclub dem Satzungszweck „Förderung des Motorsports“ gerecht.

Mit Attempto Racing aus Langenhagen hat der Regionalclub einen starken Partner an der Seite, der traditionell auf junge Talente setzt: „Ich habe ein Gefühl für talentierte Fahrer“, sagt Rennstallbesitzer Arkin Aka aus Langenhagen stolz. Die Liste seiner Erfolge ist lang. In der Zusammenarbeit mit dem ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt sieht er Vorteile für alle Seiten, bietet sie doch die besten Chancen, junge Fahrer an den Rennsport heranzuführen.

Mit Talent und Intelligenz allein sei es nicht getan. Erst die nötige Prise Ehrgeiz mache einen echten „Rookie“ aus, weiß Aka. An allem mangelt es Jonathan Judek und Emil Lindholm nicht.

Und so sind die beiden Youngsters heiß auf die Saison in der “Liga der Supersportwagen”. Und in Oschersleben lief es schon ganz gut für die beiden Lokalmatadoren: Platz 20 und 15 standen am Ende auf der Anzeigetafel.

Autor: Anne Heinrich
Bilder: ADAC Motorsport